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Ally sein

SOLIDARISCH MIT TRANS* PERSONEN – TIPPS ZUM ALLY SEIN

CN: misgendern, Verwendung des Deadnames

Eine (dir nahestehende) Person hat sich grad vor dir geoutet und du weißt nicht, wie du mit der Situation umgehen kannst? Du möchtest nicht-binäre und/oder trans* Personen unterstützen und solidarisch handeln, aber weißt nicht wie? Dann ist dieser Artikel für dich! Eine (unvollständige) „Anleitung“ zum Ally sein.

Reaktion auf das Outing

Eine Person hat sich dir anvertraut, das ist toll! Vielleicht bist du erstmal überfordert von der Nachricht, vielleicht hast du dich noch nie so richtig mit dem Thema auseinandergesetzt. Oder du fragst dich, was das für eure Beziehung bedeutet. Erstmal erachte ich es für wichtig, Wertschätzung auszudrücken. Für viele Personen ist es ein großer und schwieriger Schritt, anderen ihre Geschlechtsidentität zu offenbaren. Erkenne dies an und frage die Person gern auch, wie sehr sie das Outing im Vorhinein beschäftigt hat und wie es ihr jetzt geht damit geht. Da es oft zahlreiche Coming-Out Situationen gibt, kannst du die Person vielleicht bei weiteren davon unterstützen. Natürlich nur, wenn sie das möchte und du dir das zutraust. Schau, was die Person braucht und wo und wie du am besten unterstützen kannst.

Pronomen und Name

Nicht alle nicht-binären Personen ändern Name und/oder Pronomen. Andere wiederum ändern beides mehrfach. Es wichtig, dass du den richtigen Namen und die richtigen Pronomen der Person nutzt. Unzwar nicht nur wenn du sprichst. Du musst (erst wieder) lernen, richtig über die Person zu denken und die Person als die zu sehen, die sie ist. Das ist für viele am Anfang eine große Umstellung, insbesondere wenn mensch die betreffende Person schon lange kennt. Deshalb ist es hilfreich, das zu üben (allein oder mit gemeinsamen Vertrauenspersonen). Denn für viele Personen ist es sehr schmerzhaft, mit ihrem abgelegten Namen (Deadname) oder falschen Pronomen angesprochen zu werden. Ein guter Tipp zum Üben ist es, sich (selbst oder gegenseitig) zu korrigieren und Namen und/oder Pronomen danach mehrfach bewusst (richtig) zu nutzen.

Tipps zum üben

Ein kleines Beispiel eines Gedankengangs einer (fiktiven) Person über mich. Nehmen wir an, mein Deadname wäre Gnom und ich hätte vor meinem Outing er Pronomen genutzt. Die Person erinnert sich: Als ich neulich mit Gnom eislaufen war, war er… Oh, ich meinte als ich neulich mit Süßmaus eislaufen war, war they viel schneller als ich. They konnte sogar rückwärts richtig gut fahren und tolle Pirouetten drehen. Ich könnte auch gern so toll fahren wie they. Danach haben wir uns noch vegane Hotdogs geholt und ich habe für them mitbezahlt, weil Süßmaus their Geldbeutel vergessen hatte.

Wenn du mit anderen Personen übst, ist es natürlich wichtig, dass du vorher sicher bist, dass diese bereits von der Identität der betreffenden Person wissen. Eine andere Person ohne explizite Zustimmung vor anderen zu outen, kann extrem verletzend sein und das Vertrauen stark erschüttern. Frag also lieber zu häufig als zu selten nach.

Eine Person hält eine kleine weiße Tafel, auf der in Regenbogenfarben Folgendes steht: Hello my pronouns are. Datunter sind leere Striche, getrennt durch einen Schrägstrich. Sie dienen als Platzhalter, um Pronomen einzutragen.
Bild: @unsplash | Sharon McCutcheon

Umgang mit Misgendern

Wenn die Person misgendert wird, kannst du helfen, indem du darauf hinweist bzw. verbesserst. Aber auch hier gilt: Frag die Person vorher, ob sie das möchte. Manche Personen empfinden diese Unterstützung als große Entlastung. Andere fühlen sich möglicherweise empowered, wenn sie andere selbst korrigieren. Dann wäre eine Korrektur durch Andere ungünstig. Insbesondere, wenn Personen (noch) nicht in allen Kontexten geoutet sind, könnte eine Korrektur zu einem ungewollten Outing führen. Es gibt also keinen one size fits all Ansatz.

Wenn du die Person trotz aller Übung selbst misgenderst oder beim Deadname nennst, ist es am besten, wenn du dich selbst korrigierst, kurz entschuldigst und weiter sprichst. Eine übermäßige Entschuldigung würde dazu führen, dass du auf einmal selbst zum Zentrum der Aufmerksamkeit wirst. Dabei geht es gar nicht um dich, sondern die Person, die du durch deine Handlung vermutlich verletzt hast. Im schlimmsten Fall fühlt sich die Person noch dazu verpflichtet, dir zu versichern, dass alles in Ordnung ist und du dich nicht schlecht fühlen muss. Obwohl sie eigentlich diejenige ist, die in dem Moment das Recht darauf hat, sich schlecht zu fühlen und deren Schmerz (wenn gewünscht) beachtet werden sollte.

bedingungslos Ally sein

Es kann auch sein, dass die Person wütend und frustriert auf das Misgendern oder Deadnaming reagiert. Das ist angesichts der Tatsache, dass sowas vielen Personen sehr häufig passiert, verständlich. Wir haben jedes Recht darauf, verdammt wütend zu sein. Und vielleicht trifft diese Wut auch mal dich. Klar, das ist nicht so einfach. Aber mach deine Unterstützung für uns nicht von der Reaktion auf deine Fehler abhängig. Denn wenn das dazu führt, dass du keine Lust mehr hast, dich anzustrengen und dich für trans* und/oder nicht binäre Personen einzusetzen, solltest du dich selbst hinterfragen. Wie ernst meinst du es dann eigentlich mit deiner Unterstützung?

Wenn deine Unterstützung an Bedingungen geknüpft ist, ist sie nicht viel wert. Das ist jetzt vielleicht hart, aber du bekommst keinen Keks für deine Unterstützung. Wir sind dir nicht zu ewiger Dankbarkeit verpflichtet, nur weil du uns richtig ansprichst. Die richtige Ansprache ist wirklich das bare minimum. Und wir stehen ganz sicher nicht in der Pflicht, nett zu dir zu sein, wenn du uns falsch ansprichst. Auch nicht, wenn es nur ein Versehen war. Probiere lieber die Wut, die Frustration und den Ärger nachzuvollziehen und Verständnis dafür aufzubringen.

Geschlechtsidentität und Geschlechtsausdruck

Es ist ganz hilfreich zu wissen, dass Gender (also die Geschlechtsidentität) und der Geschlechtsausdruck (engl.: gender expression) zwei unterschiedliche Dinge sind. Während die Geschlechtsidentität das Gefühl des eigenen Geschlechts ist, beinhaltet der Ausdruck diverse Merkmale. Dazu zählen zum Beispiel Kleidung, Namen, Pronomen. Von dem Geschlechtsausdruck kann dementsprechend nicht auf die Geschlechtsidentität einer Person geschlossen werden. Selbst wenn eine Person „typisch feminin“ aussieht, ist sie vielleicht nicht-binär. Vielleicht benutzt die Person das Pronomen „er“. Und wenn diese Person nicht-binär ist, dann sind auch ihr Aussehen und ihre Pronomen nicht-binär. Denn non-binary can look like anything. Und binäre Pronomen sind nicht für binäre Identitäten reserviert. Jede Identität kann jedes Pronomen benutzen, kann jeden Körper und jeden Kleidungsstil haben.

Was du tun kannst

Stell dich mit deinen Pronomen vor!

Deshalb ist es immer hilfreich, wenn du die Person direkt nach ihrem Pronomen und der gewünschten Anrede fragst statt einfach davon auszugehen, sie anhand des Aussehens einer Person ablesen zu können. Und stelle dich auch selbst mit deinen Pronomen vor. Das ist natürlich noch längst nicht in allen Kontexten an der Tagesordnung. Aber damit kannst du aktiv zur Normalisierung dieser Praxis beitragen. Das mag dir anfangs komisch vorkommen oder eine Überwindung sein, aber einige Menschen werden dir sicher sehr dankbar dafür sein. Denn durch die Normalisierung stechen Personen, die ein anderes Pronomen verwenden, als potentiell von anderen angenommen, weniger heraus. Und da die Geschlechtsidentität für einige Personen etwas sehr Privates ist, kommt es erstmal auch nur darauf an, Menschen richtig anzusprechen. Niemand ist dir eine Erklärung schuldig.

Die Geschlechtsidentität ist nicht nur vom Geschlechtsausdruck, sondern auch von der sexuellen und romantischen Orientierung abzugrenzen. Eine Illustration dieser Unterscheidungen findest du beim Gender Unicorn, das in vielen Sprachen verfügbar ist.

Fragen

Oftmals sind trans* und/oder nicht-binäre Personen übergriffigen Fragen ausgesetzt. Diese beziehen sich meist auf geschlechtsangleichende Annahmen. Außerdem werden uns oft Fragen gestellt, zu denen mensch die Antwort einfach selbst (schnell) recherchieren könnte. Das führt dazu, dass wir viel Kraft und Zeit in unbezahlte Bildungsarbeit investieren (müssen).

Wenn du den Impuls hast, der Person Fragen zu stellen, stell dir doch vorher selbst ein paar Fragen:

  • Warum möchte ich das wissen? Ist es reine Neugier oder hilft mir die Antwort dabei, respektvoll mit der Person umzugehen und ihre Erfahrungen besser zu verstehen?
  • Muss ich das wissen? Betrifft es mich?
  • Würde ich einer cis Person die gleiche Frage stellen?
  • Wie würde ich mich fühlen, wenn mir diese Frage gestellt wird?
  • Kann ich die Information einfach selbst recherchieren? Oder geht es hier um ganz persönliche Erfahrungen dieser spezifischen Person?

Wenn du über diese Fragen nachdenkst, solltest du ein Gefühl dafür bekommen, ob deine Fragen möglicherweise unangemessen und übergriffig sind. Natürlich hängt die Angemessenheit der Fragen auch von deinem persönlichen Verhältnis zu der Person ab. Eine enge Freund*innenschaft ist anders als eine lose Bekanntschaft ist anders als ein familiäres Verhältnis ist anders als Kolleg*innenschaft.

Informier dich!

Damit du keine unsensiblen Fragen stellst, ist es wichtig, dir selbst Wissen zum Thema anzueignen. Insbesondere, wenn du mit diesem Thema noch nicht in Berührung gekommen bist. Hier sind ein paar Anhaltspunkte, zu denen du dich informieren kannst.

  • richtige Worte: Sollte die Person entgenderte Ausdrücke (z.B. Freund*in) für sich verwenden, such doch z.B. mal nach alternativen Bezeichnungen für Familienmitglieder. Und recherchiere, wie du die Pronomen der Person richtig verwendest, solltest du mit ihnen nicht vertraut sein. Eine gute Anlaufstelle dafür ist nibi.
  • richtige Formulierungen: Es gibt einige Formulierungen in Bezug auf Transition und Identitäten, die sehr unsensibel sind. Das ist vielen allerdings nicht bewusst. Ein häufiger Fehler ist zum Beispiel: „Er war früher eine Frau“. Recherchiere, wie du richtig über Transition und die Person sprichst. Wir haben auch einen Beitrag dazu.
  • Diskriminierung: Mach dich vertraut mit Diskriminierungen, die nicht-binäre und/oder trans* Personen erfahren. Sei es im Alltag, im Kampf gegen die Krankenkasse beim Wunsch nach geschlechtsangleichenden Maßnahmen oder in jedem denkbaren anderen Kontext. So kannst du dich besser in die Person einfühlen und ihre Erfahrungen besser nachvollziehen.
  • Geschlechtsdysphorie: Du wirst vermutlich niemals ganz verstehen können, wie sich das anfühlt, aber es ist ein guter Anfang, sich darüber zu informieren. Behalte aber im Hinterkopf, dass nicht alle nicht-binären und/oder trans* Personen davon betroffen sind! Außerdem fühlt sich Geschlechtsdysphorie für jede Person anders an und hat verschiedene Auslöser.

Schau auch gern mal bei unseren Ressourcen vorbei!

Kämpf mit uns!

Natürlich beschränkt sich das Ally sein nicht auf die Verwendung korrekter Sprache und das Recherchieren zum Thema. Wir brauchen deine aktive Unterstützung! Hör uns zu, kläre dein Umfeld auf, schreite ein, wenn du Transfeindlichkeit wahrnimmst, unterstütze uns auf Demos, gib uns eine Bühne, verbreite unsere Stimmen. Sei dabei achtsam dafür, trans* und/oder nicht-binären Personen nicht den Raum zu nehmen. Und akzeptiere, dass es Räume gibt, in denen du nicht willkommen bist. Damit ist gemeint: Wir sind froh, wenn du uns auf Demos unterstützt, aber die vorderste Reihe ist nicht für dich. Es ist wichtig, dass du transfeindliche Aussagen nicht unkommentiert stehen lässt, aber unterbrich dabei nicht eine betroffene Person. Und wir brauchen unsere Gemeinschaft, in der wir unter uns sind, in der wir uns gegenseitig verstehen und über unsere Erfahrungen austauschen können, fernab von neugierigen Fragen, Unverständnis und Rechtfertigungen.

Danke für das Lesen und (hoffentlich) zu Herzen nehmen dieses kleinen „Ally sein 101″. Ich hoffe es hilft dir, einen respektvollen und wertschätzenden Umgang mit den queeren Personen in deinem Umfeld zu erlernen.

2 Gedanken zu „Ally sein“

  1. Ich finde den Artikel als Ally super hilfreich und gleichzeitig stellenweise schwierig. Natürlich bekomme und erwarte ich keinen Keks für meine Unterstützung, und darum soll es auch nicht gehen.

    Für mich als Ally ist das eine komplett neue Welt. Ich muss Dinge erst lernen. ich selbst – für meinen persönlichen Fall gesprochen – habe keine direkte Berührung mit queer/non-binary/trans* sein (heißt ich bin Ally in einer Ally Welt). Mein Berührungspunkt ist, dass es mir wichtig ist, dass ich die Lebensrealitäten anderer Menschen auf dieser Welt/ in meiner Stadt Berlin verstehen lerne, um darauf einzugehen, um diese nicht zu verletzen. Dabei passieren Fehler. Menschen, die lernen, machen Fehler. Ich will niemandem seine Wut oder sein Recht wütend zu sein absprechen.

    Und gleichzeitig muss ich mich und meine Motive nicht gleich selbst wieder hinterfragen, wenn eine wütende Reaktion auf einen gescheiterten Versuch dazu führt, dass ich weniger Lust habe, mich einzusetzen/damit auseinanderzusetzen. Fehlertoleranz ist für einen Lernprozess überall wichtig, also auch hier.

    Meiner Meinung nach sind beides menschliche Reaktionen. Ich finde es schade, dass ihr meine Unterstützung als nicht viel wert erachtet, wenn sie an die Bedingung geknüpft ist, dass ich keiner Wut ausgesetzt bin -> wertschätzend und tolerant mit mir umgegangen wird. Ich finde, das sollte eine Bedingung für jede zwischenmenschliche Interaktion sein.

    Auch als Ally wünsche ich mir also manchmal ein wenig mehr Wertschätzung und Toleranz – in beide Richtungen, damit wir gemeinsam lernen können.

    1. Hi, Zunächst einmal: Danke für deinen Kommentar und schön, dass du den Beitrag hilfreich findest.
      Ich (Jelly) habe aber einige Dinge dazu zu sagen. Als erstes – Ally ist (für mich) kein Titel den du dir selbst verleihen kannst, sondern etwas das dir „verliehen“ wird, wenn du dich in besonderem Maße für queere Menschen und deren Rechte einsetzt. Ein Ally ist keine Person die die Grundlagen des menschlichen Miteinanders beherrscht wie die korrekte Anrede, oder die Verwendung der richtigen Pronomen. Das sollte selbstverständlich sein. Ein Ally ist eine Person die sich aktiv einbringt, sich weiterbildet, einsetzt, handelt und, wie du schon richtig festgestellt hast, aus Fehlern lernt. Der Kerngedanke ist, dass Menschen die bestimmte Privilegien haben, in dem Fall endo, cis und hetero zu sein, diese Nutzen um sich aktiv einzubringen und marginalisierte Menschen zu unterstützen und gemeinsam für deren Rechte und gegen Diskriminierung zu kämpfen. Beispiele für Verhalten von Allys: queerfeindliche Sprüche und Witze ansprechen und kritisieren, Menschen darauf ansprechen wenn sie problematische Dinge sagen, oder falsche Namen/Anrede/Pronomen verwenden und natürlich gehört es auch dazu queeren Menschen eine Plattform geben, zB. indem du deren Artikel, Bilder, Demoaufrufe etc. teilst und unterstützt. (und noch vieles mehr) Ally sein bedeutet nicht sagen zu können „ich bin ein Ally, weil ich finde die dürfen existieren und ich versuche sogar die richtigen Pronomen zu benutzen“ oder einmal im Jahr zu einem CSD zu gehen. Ally sein bedeutet sich aktiv für die queere Community einzusetzen, und bei jeder Gelegenheit zu unterstützen. (Dazu gehört es auch sehr, sehr viel zu lernen)

      Uns ist klar, dass es nicht einfach ist neue Dinge zu lernen und sofort umzusetzen, Fehler passieren uns allen. Es ist aber wichtig sich bewusst zu machen, dass die Vermeidung von Diskriminierung das absolute Minimum sein sollte. Genauso wie dich vermutlich keine Person dafür loben wird, wenn du auf rassistische oder sexistische Witze verzichtest, kannst du auch nicht erwarten dafür gelobt zu werden anderen Menschen mit grundlegendem Respekt entgegen zu treten (zum Beispiel in dem du korrekte Sprache verwendest). Sehr wohl wirst du aber für rassistische oder sexistische Witze Kritik erfahren, genauso wie es sein kann, dass dir daraufhin mit Wut oder Ablehnung begegnet wird. Genauso ist es wenn du Menschen misgenderst oder diskriminierst. In den meisten Fällen ist uns bewusst, dass das nicht absichtlich passiert. Aber auch wenn du versehentlich eine Person im Supermarkt anrempelst, tut es weh einen Ellbogen in den Magen zu bekommen. (ich hoffe das ist ein verständlicher Vergleich) Es ist unwahrscheinlich, dass du als Reaktion auf Fehler beschimpft wirst, oder mit negativen Konsequenzen rechnen musst. (Das ist übrigens eines deiner Privilegien) Das schlimmste was du zu befürchten hast, ist, dass Leute wütend sind, dass ihnen erneut wehgetan wurde. Die Tatsache, dass du, wenn Personen dich wegen deiner Fehler kritisieren „weniger Lust hast, dich damit auseinanderzusetzen“ ist übrigens auch ein Privileg. Wir können nicht sagen „puh heute schon 10 Mal misgendert worden, ich hab jetzt keine Lust mehr trans* zu sein und hör einfach mal auf“. Schritt 1 um ein Ally zu werden ist in meinen Augen übrigens deine eigenen Privilegien zu reflektieren. (Und oft wenn du dich ungerecht von marginalisierten Personen behandelt fühlst ist das der perfekte Ausgangspunkt dafür. Und mir ist bewusst wie der erste Impuls oft ist „aua, ich bin gar kein schlechter Mensch, wenn meine Versuche gar nicht gewertschätzt werden, kann ich es auch lassen.“, genau da anzusetzen und weiter zu machen ist sehr produktiv)

      Ich hoffe du kannst aus diesem Kommentar ein paar für dich wertvolle Ansätze mitnehmen und weiter darüber nachdenken. Ich wünsche mir sehr, dass du eines Tages ein Ally bist und wir Seite an Seite kämpfen. Bis dahin viel Erfolg beim weiter lernen. Falls wir dir dahingehend noch weiterhelfen können, sag gern Bescheid.
      Alles Liebe,
      Jelly

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